Patan
Ein Doppelklick auf ein Foto vergrößert das Bild!
Übersichtskarte Patan Durbar Square
Patan, auch Lalitpur genannt, ist von Kathmandu nur durch den Bagmati-Fluss
getrennt und nach Kathmandu die zweitgrößte Stadt Nepals. Im Gegensatz zu
Kathmandu und Bhaktapur, ist Patan vorrangig eine buddhistische Stadt. Dies
zeigt sich schon in über 150 ehemaligen Klöstern und durch ihre
Gründungslegende. Patan soll vom buddhistischen Kaiser Ashoka gegründet worden
sein. Hauptsehenswürdigkeiten Patans sind vor allem der Durbar Square und
der so genannte Goldene Tempel.
Durbar Square:
Wer den Durbar Square von Patan besichtigen will, muss zunächst einmal zahlen. Der Eintritt in die
Stadt kostet für Touristen 200 Rupien. Das Geld wird jedoch dringend für die
Instandhaltung und Restauration der Gebäude benötigt. Bitte zahlt den Eintritt
und schmuggelt euch nicht irgendwo durch eine Seitenstrasse in den Ort. Wer den
Durbar Square während seines Nepalurlaubs häufiger besuchen möchte, lässt sich
auf der Rückseite das Tagesdatum notieren. Bei einem weiteren besuch reicht es
dann aus, das Ticket vorzuzeigen. Welcher der drei Durbar Squares des
Kathmandutales einem am besten gefällt ist vermutlich auch ein wenig
Geschmacksache. Mir persönlich gefällt der Durbar Square Patans am besten. Klein
aber fein!
Am Durbar Square von Patan liegt der dreiteilige Königspalast, wovon der
mittlere Teil, der so genannte Mul Chowk, der älteste
ist. Sein Eingang wird von zwei steinernen Löwen flankiert. Der Mul Chowk
umschließt einen großen quadratischen Hof, in dessen Mitte ein vergoldeter
Schrein, der Bidya Mandir, steht. Rechts neben dem Eingang zum Mul Chowk
findet sich der Sundari Chowk. Dort findet man im Hof aus Stein das in die Erde
eingelassenen ehemalige königliche Bad. Links des Mul Chowk befindet sich der Manikeshava
Chowk, in dem sich das Archäologische Museum befindet. Dazwischen erhebt sich
noch der Degutale-Tempel, Sitz der Göttin Taleju.
Rund um den Platz stehen zahlreiche weitere kleine Tempel und Pagoden, die
verschiedenen Gottheiten geweiht sind. Besonders auffällig hiervon ist der
achteckige Krishna-Tempel. Neben dem steinernen Tempel befindet sich die
vergoldete Statue von König Siddhi Narasimha Malla.
Der älteste Tempel des Platzes ist der Car-Narayana-Tempel. Die Dachstreben
zeigen hier unterschiedliche Erscheinungsformen Vishnus.
Der letzte Tempel in der Reihe ist Bhimsen, dem Gott des Handels, gewidmet. Rund
um den Tempel findet sich demnach auch eine ganze Reihe
von Händlern, die ihre Waren anbieten.
Im Cafe du Temple, am nördlichen Rand des Durbar Square, kann
man auf der Dachterrasse eine schöne Pause einlegen. Der Blick über den Platz
ist toll und man kann sehr schön das Gewimmel auf dem Platz verfolgen. Nebenbei
kann man auch noch lecker essen, z.B. Momos. Besonders die "vegetable Momos"
sind hier sehr gut.
Durbar Square
Goldener Tempel:
Das bekannteste und schönste Kloster der Stadt ist das Kva Bahal. Der
Sanskritname Hirayavarna Mahavihare bedeutet "das große goldfarbene Kloster".
Daraus entwickelte sich der bekanntere Namen des Klosters "Goldener Tempel". Der
Eintritt ins Kloster kostet 25 Rupies, die man unbedingt ausgeben sollte; es
lohnt sich!
Wenn man das Kloster durch den mit zwei Löwenstatuen bewachten Eingang betritt,
weis man
sofort, woher der Name Goldener Tempel kommt. Mehrere vergoldete Statuen und drei vergoldete
Kupferdächer haben dem Kloster den Namen gegeben. Seinen Reichtum verdankt das
Kloster seinem ehemals starken Handel mit Tibet. Diese ehemalige Beziehung zeigt
sich auch heute noch durch die Unterbringung eines tibetischen Klosters im
Obergeschoss des Komplexes. Das Kloster wird nicht von einem Mönchsorden
geleitet, sondern Familien sorgen für den Tempel. Monatlich wechselt die
Familie, die für Erhalt und Sauberkeit des Tempels verantwortlich ist.
Hauptheiligtum des Tempels ist eine Figur des Buddha Shakyamuni, die jedoch
nicht fotografiert werden darf. In der Mitte des quadratischen Klosterhofes
steht ein vergoldeter Schrein der den Svayambhu-Chaitya enthält. Wie so oft in
Nepal gibt es auch hierzu eine Geschichte. In Patan gab es einen Teich, dessen
Wasserspiegel immer gleich blieb. Im Zentrum des Sees war ein Stupa mit dem
Svayambhu-Chaitya. Eine Ratte mit einem goldenen Fell, die hier badete verehrte
den Chaitya. Als der Tempel errichtet wurde war die Ratte Hiranyaka
Namensgeberin für den Tempel. In dem Tempel, so wurde verfügt, durften folglich
auch keine Ratten getötet werden, so dass der Tempel bei der Bevölkerung auch
den Namen "Rattentempel" bekam. Das verbot Ratten zu töten oder auch zu verjagen
gilt heute immer noch und so sieht der Besucher, wenn er genau hinschaut,
zwischen all den Schnitzereien und Figuren sehr viele Ratten. Aber keine Angst,
die Ratten bleiben im Dunkel der Anlage versteckt.
Wie üblich in buddhistischen Klöstern findet man im Innenhof viele Gebetsmühlen
und viele Statuen. Vor dem Schrein befindet sich das überdachte
Dharmadhatu-Mandala.
Über eine schmale Treppe gelangt man in den oberen Teil des Klosters, in dem
sich eine tibetische Gebetshalle befindet. Wenn man Glück hat findet hier gerade
eine Gebetsstunde statt. Normalerweise hat man nichts dagegen, wenn man die
Zeremonie verfolgt. Jedoch sollte man sich ruhig verhalten.
Kva Bahal (Goldener Tempel)
Kumbhesvara-Tempel:
Geht man vom Kva Bahal weiter in nördliche Richtung gelangt man schon bald
zum Kumbhesvara-Tempel, der von deutlich weniger Touristen besucht wird, als der
Durbar Square. Hier sind wir nicht mehr im buddhistisch geprägten Teil der
Stadt, sondern hier begegnen wir wieder dem Hinduismus. Vor der Tempelanlage
befindet sich ein großer Brunnen, an dem die meiste Zeit Frauen anzutreffen
sind, die gerade große Wäsche machen. Das Wasser des Brunnens soll aus
dem Gosainkund-See im Himalaya unterirdisch in den Brunnen gelangen. Die
fünfstöckige Pagode der Tempelanlage ist übrigens der älteste Hindutempel Patans
und Shiva gewidmet.
Einkäufe:
In den Seitenstrassen findet man einige interessante Geschäfte mit schönem
Kunsthandwerk. Besonders Thankas werden in verschiedenen Qualitäten
angeboten. Wenn man weis, dass ein Mann oft monatelang an dem Gemälde sitzt,
wird einem der manchmal sehr hoch erscheinende Preis klarer. Wer Glück hat kann
einen Blick auf die Maler werfen und beobachten, wie mit winzigen Pinselchen die
Farbe aufgetragen wird. Fragt ruhig in den Läden, ob ihr bei der Erstellung der
Thankas einmal zuschauen dürft. Wir hatten Glück und wurden über eine schmale
Treppe hoch in einen Raum geführt, in dem einige junge Männer damit beschäftigt
waren, die Thankas zu erstellen. Es gab einige, deren Aufgabe es war zunächst
einmal das Grundmuster aufs Papier zu bringen. Andere waren dann dafür zuständig
diese Muster farblich zu gestalten. Wer ein wirklich hochwertiges Thanka kaufen
möchte, sollte sich unbedingt eine Lupe geben lassen, die jeder seriöse Händler
in seinem Laden hat, und sich das Kunstwerk genau anschauen. In den
Kleinigkeiten, wie zum Beispiel den Gesichtern, liegt oft der kleine aber feine
Unterschied. Auch die Aussage, dass für ein Thanka viel Gold verwendet wurde,
ist mit Vorsicht zu genießen. Wie viel Gold tatsächlich verwendet wurde merkt
man vermutlich am Besten, bei scharfen Preisverhandlungen. Wenn der Händler
wirklich nicht mehr mit dem Preis nach unten geht, auch wenn man Anstalten macht
den Laden ohne Kauf zu verlassen, hat man den reellen Wert wahrscheinlich
getroffen
Szenen in Patan
Im etwas außerhalb liegenden Patan Industrial Estate kann man den
Handwerkern und Künstlern bei der Arbeit zusehen und natürlich auch kaufen. Dort
gibt es eine sehr gute Auswahl an Schmuck, an Steinen, an Holz- und
Bronzefiguren und an Tuchwaren. Das handeln was man von den Strassen Kathmandus
oder Patans gewohnt ist, funktioniert hier allerdings nicht. Was nicht heißt,
das sich nicht doch etwas am Preis machen lässt. Mehr als 5-10% Preisnachlass
sind jedoch nicht drin.
|