Home

Nepalgunj
Juphal /
Dunai
Tarakot
Lahini
Serkam
Dho
Tso La
Tingkyu
Shimen
Koma
Yangtsher
Gompa
Saldang /
Namgung
Shey Gompa
Kang La
Ringmo
Sepka
Dunai / Juphal
Literatur
| |
Saldang / Namgung

Ein Doppelklick auf ein Foto vergrößert das Bild!
Nachdem wir den Abstieg von Yangtsher Gompa schnell
bewältigt haben, geht es nun zuerst zurück bis zu unserem letzten Camp und von
dort aus den gestern bereits zurückgelegten Weg bis zu der Stelle, wo unsere
Flussüberquerung war.
Ab der Gompa von Tiling, die oben auf einem Berghügel zu
sehen ist, geht es nun weiter im Tal des Nagung Khola in Richtung Saldang. Der
Weg führt zum größten Teil direkt am Flussufer entlang. Ab und zu müssen wir
über kleinere Hügel, wenn der Weg direkt am Fluss nicht möglich ist.
An einem Nomadenzelt an unserer Wegstrecke, war gerade
Ziegenschlachtung. Das Fleisch liegt zum trocknen auf einer Mauer und die
Innereien liegen noch zur weiteren Verarbeitung da.
 |
 |
Auf unserem Weiterweg im Flusstal erleben wir auf einmal eine große
Überraschung. Eine Herde Blauschafe versucht den Fluss zu überqueren, als wir
gerade um die Ecke kommen. Die Tiere sind selber so überrascht, dass sie einen
Moment brauchen, um zu reagieren. Einige Tiere springen zurück in den Berghang,
andere Tiere, die schon weiter im Flussstehen, laufen weiter. So können wir
einige Tiere ganz aus der Nähe sehen.
Gegen Mittag erreichen wir Saldang. Der Ort streckt sich im unteren Teil von
4000 Metern Höhe bis zu den letzten Häusern auf ca. 4200 Metern Höhe. Der Ort
liegt wunderschön zwischen vielen Feldern verstreut. Wir steigen vorbei an
einigen Höfen und erreichen im oberen Ortsteil die Gompa von Saldang. Auch hier
finden wir jemanden, der einen Schlüssel zur Gompa hat und uns einlässt.
 |
 |
Nachdem wir die Gompa besichtigt haben, steht uns der anstrengenste Teil des
Tages bevor. Um an unser heutiges Tagesziel zu gelangen, müssen wir den
Saldang-Pass mit gut 4500 Höhenmetern passieren. Die fehlenden 300 Höhenmeter
sind eigentlich nicht besonders viel, allerdings geht es unheimlich steil
bergauf. Ich muss alle paar Meter stehen bleiben, um zu Atem zu kommen. Dazu
schlägt das Wetter um. Die Sonne verschwindet plötzlich und die Temperaturen
fallen deutlich ab. Ich verpasse den richtigen Zeitpunkt, mir wärmere Garderobe
aus dem Rucksack zu holen. Als ich das merke, ist es schon fast zu spät. Mein
Körper ist völlig ausgekühlt, was dazu führt, dass mir das Weitersteigen noch
schwerer fällt. Völlig entkräftet erreiche ich schließlich den Pass.
 |
Die Qualen sind damit aber noch nicht zu Ende. Entgegen meiner Vermutung, das
nach dem Pass der Abstieg nach Namgung, unserem heutigen Tagesziel, kommen
würde, führt der Weg zunächst in einem ständigen Auf und Ab um mehrer Berghänge
herum. Jeder erneute Anstieg ist eine erneute Qual. Endlich, es ist schon am
dämmern, sehen wir unter uns die Gompa von Namgung. Völlig am Ende mit meiner
Kraft, erreichen wir den Zeltplatz etwas oberhalb von Namgung auf einer Höhe von
4300 Metern. Der große Geier, der die letzte Stunde ständig in der Luft über
uns zu sehen war, bekommt doch kein Opfer!
Kaum haben wir das Lager erreicht, setzt auch schon der tägliche Regen ein.
Glücklicherweise erst jetzt. Ich bin froh, dass ich mich in meinen Schlafsack
packen kann und die Anstrengung für heute ein Ende hat.

|