Marpha

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Heute Morgen wurden wir auf ungewöhnliche Art geweckt. Ein
lauter Knall liess uns aus den Schlafsäcken fahren. Unserer Küchenmannschaft war
der Kocher explodiert. Glücklicherweise hat sich dabei keiner verletzt und
glücklicherweise ist es die letzte Mahlzeit, die am Berg zubereitet werden muss.
Der Verlust des Kochers in den höheren Regionen wäre schlimm gewesen. Ein
wunderschöner, warmer Morgen erwartet uns. Seit langer Zeit wird nicht mehr im
Zelt, sondern unter freiem Himmel gefrühstückt.
Wie gestern auf dem letzten Teil der Etappe, geht es wieder steil
bergab. 1600 Höhenmeter müssen wir heute nach Marpha ins Kali Gandaki Tal
absteigen. Der Weg ist voller Staub, der bei jedem Schritt aufgewirbelt wird und
den man zwangsläufig einatmet. Nur der Erste in der Reihe hat es gut und bleibt
von dem Staub verschont.
Die Vegetation wird immer üppiger und beim Abstieg sind auch die
ersten Flugzeuge, die Jomosom anfliegen, zu erkennen. Am Morgen herrscht hier ein
reger Flugverkehr ins Tal rein und aus dem Tal raus. Beeindruckend ist der Blick auf den
Nilgiri, der direkt auf der gegenüberliegenden Talseite aufragt. Für den Abstieg
nach Marpha brauchen wir nicht lange. Nach knapp 2 Stunden ist das Ziel
erreicht. Sehnsüchtig halten wir schon Ausschau nach dem Ort und damit der
ersehnten "Zivilisation", aber erst kurz vor Erreichen des Ortes tauchen die
ersten Häuser auf. Marpha ist in den Hang gebaut auf dem wir absteigen.
Blick auf Marpha
Blick zurück. Durch diesen Hang erfolgt
der Abstieg nach Marpha

Marpah ist ein wunderschöner, buddhistisch geprägter Ort. Die
Strassen sind mit grossen flachen Steinplatten ausgelegt unter denen eine Art
Kanalisation verläuft. Für nepalesische Verhältnisse ist der Ort
außergewöhnlich sauber. Schon von weitem ist die Gompa und eine mit grossen
Gebetsfahnen geschmückte Gebetsstätte im Berghang zu erkennen. Am Ortsrand
erstrecken sich große Anbauflächen. Vor allem Äpfel werden hier geerntet.
Überall im Ort kann man Äpfel kaufen. Beide Ortseingänge von Marpha haben
hübsche Tschorten mit Gebetsmühlen im Inneren. In den Strassen finden wir viele
Lodges und Souvenirläden. Kurz gesagt - die Zivilisation hat uns wieder.
Eingangstor von Marpha

Zurück in der Zivilisation

Gebetsmühlen in den Strassen von Marpha

Tibetische Shopbesitzerin mit ihrem Kind

Die Hauptstrasse von Marha

Äpfel gehören zum Hauptanbauprodukt von
Marpha

Die Übernachtung im Zelt ist nun endgültig vorbei. Wir beziehen
Quartier in der Transhimalaya Lodge am Ortsausgang nach Jomosom. Es gibt etwas,
auf das der größte Teil der Gruppe schon seit Tagen sehnsüchtig spekuliert,
BIER. Hier im Kali Gandaki Tal ist es glücklicherweise auch kein Problem ein
Bier zu bekommen und so geniessen wir nach vielen Tagen Schwarztee nun endlich
wieder ein Bier. Danach beziehen wir unsere Zimmer. Was keiner von uns erwartet
hat - die Zimmer haben eine Dusche und ein WC. Im leicht beschlagenen Spiegel
sehen wir, dass uns ein wenig Hygiene auch nichts schadet.
Nachdem wir uns gesäubert haben, geht es zur Ortsbesichtigung
und zum Einkaufsbummel durch die vielen tibetischen Läden. Es macht Spaß mit
den tibetischen Frauen zu verhandeln und diese Frauen verstehen ihr Geschäft. In
kaum einem Laden finden wir einen Mann. Eine ältere Tibeterin verrät uns, dass
die Männer für das Handeln nicht zu gebrauchen sind. Na ob das so stimmt?
Natürlich steige ich auch zur Gompa des Ortes auf. Der ganze
Aufstieg ist mit Gebetsmühlen gesäumt. Ein älterer Mönch ist so nett und zeigt
uns das Innere der Gompa. Auch die tibetischen Gebetsbücher zeigt er uns.
Gebetsmühlen im Aufstieg zur Gompa

Eingang zur Gompa

In der Gompa

Am Abend findet dann unsere Abschiedsparty mit der gesamten
Mannschaft statt. Alle Träger, auch die am French Pass erkrankten, die Guides,
die Küchenmannschaft und wir feiern einen erfolgreichen Abschluss unserer
Dhaulagiri-Umrundung. Gegessen wir heute auf nepalesische Art mit den Fingern.
Keshab, unser Sirdar, gibt uns einen kleinen Einführungskurs. Nach anfänglichen
Schwierigkeiten macht es richtig Spaß mit den Finger im Dhal Bat zu "matschen".
In Plastikflaschen gibt es einen einheimischen Apfelschnaps und viele unserer
Träger, die nicht oft Alkohol trinken, sind gut angeheitert.
Alle bekommen nach dem Essen ein Trinkgeld, das sich die Crew
auf dieser Tour wirklich verdient hat. Man kann es nicht oft genug betonen,
welche außergewöhnliche Leistung vor allem die Träger geleistet haben. Auch
viele Ausrüstungsgegenstände wechseln heute Abend den Besitzer. Alles was die
Gruppe entbehren kann, wird unter den Trägern verlost. Mit Gesang und Tanz
klingt der Abend aus. Auch die Mädchen die die Lodge betreiben, kommen raus und
schauen zu.
Unsere Küchenmannschaft beim Essen

Abschiedsfeier mit den Trägern (1)