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Geschichte des Buddha

Siddharta Gautama

Siddharta Gautama wurde im nordindischen Kapilawastu in Lumbini geboren. Über das Geburtsjahr ist sich die Wissenschaft nicht einig. Die Angaben schwanken zwischen 623 v.Chr. bis ca. 450 v.Chr. an. In den meisten Büchern findet man jedoch das Geburtsjahr 563 v.Chr. 
Sein Vater war Suddhodana, der Herrscher des Königreiches Shakyas im heutigen Nepal. (Die Bezeichnung  Buddha Shakyamuni leitet sich von hier ab = Der Weise aus dem Geschlecht der Shakya.) Seine Mutter Maya stirbt bereits kurz nach seiner Geburt. Die Erziehung des Kindes übernimmt ihre Schwester Mahaprajapati, die später auch Suddhodana heiratet.
Die Geburt Buddhas wurde genauso phantasiereich ausgemalt, wie viele weitere Stationen seines Lebens, so dass es häufig schwierig ist zwischen Historie und Legende zu unterscheiden.

Der Geburtslegende nach wurde Maya von einem Engel in Gestalt eines weißen Elefanten geschwängert. Die Geburt vollzog sie stehend und gebar das Kind aus ihrer rechten Hüfte. Das Kind entstieg seinem Bett aus Lotusblüten machte sieben Schritte in jede Himmelsrichtung und verkündete, dass er zur Erlösung finden werde.

Suddhodana soll bei der Geburt geweissagt worden sein, sein Sohn würde entweder zum Herrscher, wenn ihm der Anblick menschlichen Leids erspart bleibe, oder zum Welterlöser. Zunächst lebte Siddharta in einem goldenen Käfig den er nicht verlässt.
Mit 16 Jahren wird Siddharta mit seiner Cousine Yashodara verheiratet. Sie bekommen einen Sohn, Rahula.
Die Sinnlosigkeit seines Luxuslebens am Hofe seines Vaters wird Siddharta bewusst, als er im Alter von 29 Jahren zum ersten Mal die Palastanlage verlässt und bei drei Ausritten dabei dem menschlichen Leiden in Form eines greisen alten Mannes, eines Kranken und eines Toten begegnet. 
Bei einem vierten Ausritt begegnet er einem Wanderasketen. Diese Begegnung  führt dazu, dass Siddharta sein Leben am Hof aufgibt. Er verlässt heimlich Eltern, Frau und Kind und versucht als Asket Antworten auf die Fragen nach der Aufhebung des Leidens und den Weg aus dem allgemeinen Leiden zu finden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Siddharta im hinduistischen Kulturraum lebte, der den Kreislauf der Wiedergeburt und somit auch den Kreislauf des Leidens kannte. 

6 Jahre dauert die Suche, wobei er berühmte religiöse Lehrer trifft und sich mit ihnen auseinander setzt, und sich selber strengen asketischen Übungen unterwirft. Doch er kommt seinem Ziel nicht näher. Schließlich wählt er einen grundsätzlich anderen Weg: den Weg zwischen den Extremen Überfluss und Askese, den mittleren Pfad.
Im Alter von 35 Jahren erkennt er in tiefer Meditation unter einem Feigenbaum in der Nähe des heutigen Bodh-Gaya schließlich das Wesen des Geistes und wird damit zum Erleuchteten, zum Buddha. Während dieser Meditation wurde sein Geist klar und rein und er erinnert sich an sein zurückliegendes Leben und noch weiter zurück in seine früheren Existenzen. Er sieht den ewigen Kreislauf von Geburt, Wachsen, Verfall und Tod. Schließlich fallen auch die Grenzen zu anderen Wesen und er sieht auch deren Leben mit Kämpfen, Erfolgen und Misserfolgen. Er erkennt die Struktur von Geburt und Wiedergeburt. Aus dieser Meditation entwickelte er die Lehre, die es ermöglicht, dem Leiden ein Ende zu setzen und Befreiung zu finden. Damit will er allen Menschen dazu verhelfen, sich aus dem Kreislauf des Leidens zu befreien.

Auch dies ist wieder von Legenden durchzogen. Der Dämon Mara bangt um seine Macht und versucht den Meditierenden durch Verlockungen und Gräuel von seinem Weg abzubringen, was aber nicht gelingt.

Seine erste Lehrrede hält Buddha im Wildpark Ishipatana bei Benares vor einer Gruppe von 5 Asketen, seinen früheren Gefährten. Den Kern dieser Rede bilden die Vier Edlen Wahrheiten. Sie sind der Kern der Lehre Buddhas.

Diese vier edlen Wahrheiten sind:
1. Wahrheit vom Leiden: Alter, Krankheit und Tod sind unvermeidbar. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
2. Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursache des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Diese Ursachen gilt es zu überwinden.
3. Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Die Erleuchtung ist möglich, wenn die Ursachen des Leidens überwunden werden.
4. Wahrheit von dem Weg der Aufhebung des Leidens: Das Mittel die Ursachen zu überwinden ist der "Edle Achtfache Pfad". Wird er gegangen, erlischt das Leiden.

Der Achtfache Pfad, das Mittel zum Zweck, ist der buddhistische Weg, auf dem die Menschen wandeln, um zur vollkommenen Erleuchtung zu gelangen.

Der Achtfache Pfad ist:
1. Rechte Ansicht
2. Rechtes Denken
3. Rechte Rede
4. Rechte Handlung
5. Rechter Lebenserwerb
6. Rechte Anstrengung
7. Rechte Achtsamkeit
8. Rechte Konzentration

45 Jahre lang lehrte Buddha. Eine Unterscheidung nach Kasten, wie sie im Hinduismus üblich ist, erkennt er nicht an. Seine Lehre steht allen Männern und Frauen offen, die bereit sind ihn zu verstehen. Buddha versteht sich nie als Gott, sondern immer als Mensch und ist somit auch der einzige Religionsstifter, auf den dies zutrifft. Er war auch nicht durch einen Gott inspiriert. Seine Vollendung und seine Leistungen gehen einzig auf menschliche Bemühungen und Intelligenz zurück. Daraus ergibt sich für Buddha, dass jeder Mensch diesen Zustand erreichen kann, wenn er nur will und danach strebt. Er ermutigt seine Anhänger, nie Hilfe bei anderen zu suchen, sondern sich selber zu entwickeln um sich zu befreien. Wer die vier edlen Wahrheiten erkennt, hat das Leid bereits grundsätzlich überwunden. Die Beschreitung des achtfachen Pfades führt dann zum Ziel, dem Nirvana.

Buddha gründet einen Mönchsorden (Sangha) und auf Drängen seiner Pflegemutter auch einen Nonnenorden. Neben den Orden nimmt aber vor allem die Anzahl der Laienanhänger immer stärker zu. Dies geschieht jedoch hauptsächlich bei der geistigen Elite. Für das Volk ist die Lehre Buddhas zunächst zu komplex.
Die Mönche ziehen, nachdem sie von Buddha in die Lehren eingewiesen wurden, durchs Land, um die Lehre Buddhas weiter zu verbreiten. Der Lebensunterhalt der Mönche wurde durch Almosen bestritten.
Laiengläubige haben fünf Weisungen zu befolgen. Sie sollen keine Lebewesen töten, sie sollen nicht stehlen, sie sollen sich von der Sinneslust zu keinem unrechten Lebenswandel verführen lassen, sie sollen nicht lügen und sie sollen keine berauschenden Getränke zu sich nehmen. Für Mönche gilt darüber hinaus noch der Verzicht auf Nahrungsaufnahme nach der Mittagszeit, auf Tanz und Musik zur Zerstreuung, komfortable Nachtlager, sowie den Besitz von Geld.

In Kusinara, im heutigen Indien, stirbt Buddha im hohen Alter von 80 Jahren. Der Leichnam wird nach alter Sitte verbrannt und die Asche unter acht Hügelgräbern beigesetzt.

Nach Buddhas Tod

Schon bald nach Buddhas Tod stellte sich den Ordensmitgliedern die Frage, wie die Lehren und Erinnerungen an Buddhas Worte zu einer verbindlichen Lehre verfasst werden sollen. In Rajagriha kommt es um 480 zu einem ersten Konzil, an dem die 500 bedeutendsten Schüler Buddhas teilnehmen. Die Meinungsverschiedenheiten können hier jedoch nicht alle beigelegt werden. Auch ein zweites Konzil in Vaisali und ein drittes Konzil in Pataliputra können die Spaltung des Buddhismus in verschiedene Richtungen nicht verhindern.

Einig in allen unterschiedlichen Richtungen des Buddhismus ist das Bekenntnis zu Buddha und dessen Lehren, was sich in der dreimal täglich gesprochenen Formel des "Dreifachen Juwels" (triratna) wieder findet.
Ich nehme Zuflucht zu Buddha. (Dem Ideal menschlicher Vervollkommnung und Symbol für die Erleuchtung.)
Ich nehme Zuflucht zum Dharma.
(Den Lehren Buddhas - Vier edle Wahrheiten; Achtfacher Pfad.)
Ich nehme Zuflucht zum Sangha.
(Der spirituellen Gemeinschaft all derer, die das Dharma praktizieren und versuchen, ihr Potential voll zu entfalten.)

Diese dreifache Wiederholung gilt auch heute noch als Bekenntnis zum Buddhismus. Bei jeder Versammlung sowohl von Laien, als auch von Mönchen und Nonnen, wird dieses Bekenntnis ausgerufen.

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